Medizinische Hypnose in der Zahnmedizin kann die Lösung sein. „Mitunter sitzt die ganze Seele in eines Zahnes dunkler Höhle”, dichtete einst Wilhelm Busch. Wie wahr! Geschädigte oder gar tote Zähne können erwiesenermaßen den gesamten Körper krank machen. Denn nach Paracelsus „hängt an jedem Zahn ein ganzer Mensch!” Das Problem: Wer geht schon gern zum Zahnarzt? Für 25 Prozent der Erwachsenen in Deutschland ist der Gang zum Zahnarzt mit psychischem Stress und Angst verbunden. Etwa 12 Prozent leiden nach einer Studie des Instituts der Deutschen Zahnärzte sogar unter einer ausgeprägten Zahnbehandlungsphobie! Herzrasen, Schweißausbrüche, Kreislaufprobleme bis hin zu Panikattacken sind dann oft die Folge. Und viele dieser Angstpatienten schieben den Zahnarztbesuch unendlich vor sich hin und machen jahrelang einen großen Bogen um die Praxis.

Die zahnärztliche Hypnose ist auf dem Vormarsch

Zwar kann oft eine lokale Betäubung helfen, doch auch die Spritze tut weh und hat negative Nebenwirkungen, andere Patienten reagieren allergisch auf das Betäubungsmittel. Was tun? Eine Möglichkeit ist die Vollnarkose, doch in den letzten Jahren ist die Anwendung der zahnärztlichen Hypnose deutlich auf dem Vormarsch, denn sie stellt eine sanfte und sehr effektive Alternative dar.

Und die Effektivität ist wissenschaftlich belegt! Forscher des Uniklinikums Jena haben 29 Studien ausgewertet und untersucht, welche nicht-medikamentösen Maßnahmen bei Angstpatienten und Dentalphobie am besten helfen (https://www4.uni-jena.de/Forschungsmeldungen/FM171214_UKJ_Zahnarztangst.html). Hypnose in der Zahnmedizin erwies sich demnach als am wirksamsten. „Die mit Abstand besten Ergebnisse zeigten sich beim Einsatz von Hypnose“, sagt die Psychologin PD Dr. Jenny Rosendahl, Leiterin der Studie. Damit sieht sie das Ergebnis einer früheren Arbeit zur Wirksamkeit von Hypnose bei chirurgischen Eingriffen bestätigt. Die Ergebnisse der Studie sollten Zahnmediziner darin bestärken, die medizinische Hypnose zusätzlich zur Standardbehandlung zu integrieren, so die Wissenschaftler abschließend.

So funktioniert medizinische Hypnose in der Zahnmedizin

„Durch Hypnose können Zahnarztpatienten in einen veränderten Bewusstseinszustand – die hypnotische Trance – versetzt werden, in der sie tief entspannen und für angstreduzierende Suggestionen empfänglich werden”, erklärt die Deutsche Gesellschaft für Zahnärztliche Hypnose (DGZH) e. V. So könne sich der Patient durch die in der medizinischen Hypnose in der Zahnmedizin eingeleiteten Trance „gedanklich aus der Behandlungssituation entfernen, so das Schmerz vermindert oder sogar überhaupt nicht mehr wahrgenommen wird.” Dabei kämen speziell in der Zahnmedizin verschiedene Techniken zur Anwendung, die je nach Vorgeschichte des Patienten individuell abgestimmt werden.

So lernst Du zahnärztliche Hypnose

Im Grundmodul „Medizinische Hypnose” erlernst Du an der Akademie für medizinische Hypnose in Göttingen alle medizinisch und psychotherapeutisch relevanten Basics der Hypnosetherapie. Die Fachseminare bauen in ihren Inhalten auf dem Grundwissen auf. An 4 Wochenenden lernst Du die kraftvollsten Techniken der zahnmedizinischen Hypnose sicher zu beherrschen und kannst sie danach direkt anwenden. Wir zeigen Dir bewährte und schnelle Induktionstechniken, die sich sehr gut im zahnmedizinischen Setting einsetzen lassen.

Thomas Van der Grinten
Thomas Van der Grinten